Wettbewerbsfähigkeit sichern: Gespräche mit Mannstaedt in Troisdorf

08.01.2025

Die Mannstaedt Werke sind aus Troisdorf nicht wegzudenken. Seit 200 Jahren prägen sie die Region und tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen und sozialen Struktur der Stadt bei. Das Unternehmen ist tief mit seinen Mitarbeitern verwurzelt: Viele der 650 Beschäftigten sind seit Generationen Teil des Werks. Oft beginnt ihre berufliche Reise mit der Ausbildung bei Mannstaedt und endet erst mit der Rente – nicht selten arbeiten mehrere Familienmitglieder hier.

Diese starke Mitarbeiterbindung spiegelt sich auch in der Unternehmenskultur wider. Für die meisten Beschäftigten ist Mannstaedt mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist ein Stück Heimat. Um dieses Gemeinschaftsgefühl weiter zu fördern, hat das Unternehmen kürzlich in eine neue Lehrwerkstatt investiert, die ab diesem Jahr für die Ausbildung genutzt werden soll.

Neben Tradition und familiärem Zusammenhalt ist Mannstaedt auch ein Symbol für Innovation. Die GMH Gruppe, zu der das Unternehmen gehört, setzt auf grünen Stahl. Im Troisdorfer Werk wird dieser Stahl zu warmgewalzten Spezialprofilen verarbeitet, die weltweit Abnehmer finden – vor allem in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Doch trotz der globalen Reichweite stehen die Werke vor erheblichen Herausforderungen: Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland erschweren das Geschäft. Steigende Netzentgelte und hohe Erdgaspreise verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Gleichzeitig belasten die schlechte wirtschaftliche Lage und einbrechende Abnehmermärkte die Produktion. Hinzu kommt die fehlende Planungssicherheit, die notwendig wäre, um Investitionen in die grüne Transformation zielgerichtet umzusetzen. Dennoch bleibt das Unternehmen seinem Ziel treu: Bis 2039 soll die CO2-Neutralität erreicht werden.

Diese Herausforderungen zeigen, wie wichtig verlässliche politische Rahmenbedingungen sind. Die neue Bundesregierung steht in der Verantwortung, das produzierende Gewerbe in Deutschland zu unterstützen und Unternehmen wie Mannstaedt Planungssicherheit zurückzugeben. Aus diesem Grund habe ich mich gemeinsam mit unserer Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker mit Vertretern der Geschäftsführung und des Betriebsrats der Mannstaedt Werke getroffen. In intensiven Gesprächen wurden die vielfältigen Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft erörtert.